
Azubi-Projekt „Schutzhütte“ für den Wald in Oestrich-Winkel
Derzeit machen zwei junge Männer bei der Stadt Oestrich-Winkel eine Ausbildung zum Forstwirt: Paul Skrobanek (3. Lehrjahr) und Lukas Schulze (2. Lehrjahr). Der Forstwirtschaftsmeister Marcus Graf, ihr Ausbilder, hat für die beiden Auszubildenden neben dem Kennenlernen von klassischen forstlichen Themen wie Holzernte, Naturschutz, Pflanzung und Pflege von Waldbeständen auch das Erlangen von handwerklichen Fähigkeiten auf dem Ausbildungsplan – insbesondere im Be- und Verarbeiten von Holz.
Projekt "Schutzhütte"
Für das Projekt „Schutzhütte“, das die Auszubildenden anhand eines „Leittextes“ bearbeiteten, mussten sie sich folgende Fragen stellen: “Wo soll die Hütte stehen? Welche Abmessungen sind sinnvoll? Welche Baumarten werden verbaut? Welches Werkzeug brauchen wir? Was kostet das Projekt?“. Wussten die beiden mal nicht weiter, half natürlich Ausbilder Marcus Graf mit seinem reichen Know-How und Erfahrungsschatz weiter.
Im Fokus: Die Weiterverarbeitung von Holz
Das verbaute Holz stammt ausnahmslos aus dem Oestrich-Winkeler Wald. Die benötigten Bretter und Kanthölzer wurden mittels mobilen Sägewerks direkt im Wald eingeschnitten. Auch das war wichtig für die Ausbildung: Die Azubis sollten sehen, wie die von ihnen gefällten Bäume weitererarbeitet werden. Wie wirken sich Merkmale wie Krümmung, Äste oder Fäule auf die spätere Verwendbarkeit aus? Was kann aus einem Stamm herausgesägt werden, welche Arbeitsschritte sind dafür nötig? Das ist für den beruflichen Alltag äußerst wichtig, denn die Forstwirte sind es, die durch ihre Schnitte am gefällten Baum die Grundlage für die spätere Wertschöpfung im Sägewerk legen.
Super Ausblicke
Der Standort der Hütte wurde ausgewählt, weil am Kasimir-Kreuz zahlreiche Wanderwege zusammenlaufen. Nach dem großflächigen Absterben der Fichten schützen hier keine Bäume mehr vor Sonne und Regen. Zudem bietet sich dort durch die entstandenen Freiflächen ein schöner Ausblick in Richtung Rhein und Hallgarter Zange.
Erster Stadtrat Sommer und Förster Kaller bedankten sich
Der Revierförster Maximilian Kaller lobt das Projekt: „Ich bin begeistert, was die Drei sprichwörtlich auf die Beine gestellt haben. In kurzer Zeit entstand hier eine handwerklich absolut ausgereifte Hütte, während des Baus kamen immer neue Ideen und Verbesserungsansätze auf. Auf diese Leistung können unsere Azubis sehr stolz sein, zumal die Augusthitze die Arbeit zusätzlich erschwerte.“
Der Erste Stadtrat Björn Sommer bedankte sich bei den Azubis und Ausbilder Marcus Graf: „Es ist toll, mit wieviel Einsatz und Engagement unser Forstteam dieses Projekt abgeschlossen und unseren Stadtwald damit wieder ein Stück attraktiver gemacht hat. In Zeiten des Fachkräftemangels, sind wir als Arbeitgeber sehr dankbar für so motivierte Azubis und freuen uns, selbstständig für unsere Fachkräfte von Morgen zu sorgen. So macht man Ausbildung!“.
Sein herzlicher Dank gilt auch den Mitarbeitern des Naturparks Rhein-Taunus, die mit professioneller Ausrüstung bei der Verankerung der Hütte im Boden halfen.