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Oestrich-Winkel an neuer Plattform Rheingau Connect beteiligt

Start von Taunus Connect und Rheingau Connect mit Vertreterinnen und Vertretern der Gründungskommunen und -unternehmen im Gründerzentrum OG2 in Taunusstein

© Stadt Taunusstein

Stärkung der Wirtschaft im ländlichen Raum: Start von Taunus Connect und Rheingau Connect

Taunusstein, den 09.02.2023 - Fachkräftemangel, hohe Pendlerquote und Wettbewerb um Mitarbeitende in der Metropolregion: Die StaTa GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Stadt Taunusstein, hat eine Regional-Plattform für die Region Rheingau-Taunus entwickelt, um die Unternehmen im ländlichen Raum zu vernetzen und zu stärken. Bereits neun Städte und Gemeinden und der Rheingau-Taunus-Kreis selbst waren zum Start als Partner dabei, ebenso mehrere Unternehmen sowie die BARMER Ersatzkasse.

Sechs Bausteine

Sechs Bausteine bilden das Fundament der Plattform unter www.taunus-connect.de beziehungsweise www.rheingau-connect.de: Lokale Jobs, Bündelung von Weiterbildungsangeboten, Überblick über freie Gewerbeflächen zur Standortentwicklung, Synergien im betrieblichen Gesundheitsmanagement für zum Teil kostenlose oder stark vergünstigte Fitness- und Ernährungsberatung, digitale Marketing-Möglichkeiten sowie eine Übersicht zu Verwaltungsleistungen. Ziel ist, insbesondere kleineren Unternehmen damit eine einfache, kostengünstige und zentrale Plattform zu bieten, um sich im Wettbewerb mit den großen Städten der Umgebung  als Arbeitgeber besser positionieren zu können.

Attraktive Jobs vor Ort zur Verringerung der Pendlerverkehre 

Stadt und StaTa haben dabei zusätzliche Effekte im Blick: „Wir haben ein hohes Pendleraufkommen in Taunusstein, aber auch aus der gesamten Untertaunusregion über die B 275, nach Wiesbaden und in die Metropolregion Rhein-Main“, so Bürgermeister Sandro Zehner. „Der Verkehr belastet die Menschen in Taunusstein insbesondere in den Morgen- und Abendstunden massiv, es kommt regelmäßig zu Staus. Nicht nur aus diesem Grund brauchen wir eine starke lokale Wirtschaft mit attraktiven Jobs vor Ort und wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen.“

Laut Pendleratlas der Bundesagentur für Arbeit pendelten 2021 über 62 Prozent der Arbeitnehmerinnen und -nehmer aus dem Kreisgebiet aus. Der Großteil davon nach Wiesbaden.

Zwei Portale, eine Plattform 

Rheingau und Untertaunus erhalten jeweils eigene Portale, die via Schnittstelle verknüpft sind. Über entsprechende Filtereinstellungen lassen sich damit jeweils Jobs oder Weiterbildungsangebote und Co in der gesamten Region finden.

Als Projekt der öffentlichen Hand soll die Plattform Taunus- und Rheingau Connect auch Städte und Gemeinden unterstützen. Kooperationspartner sind bereits, neben dem Rheingau-Taunus-Kreis selbst, Taunusstein, Bad Schwalbach, Heidenrod und Hünstetten für Taunus Connect sowie Oestrich-Winkel, Lorch, Walluf und Eltville für Rheingau Connect.

Digitalministerin will ländlichen Raum stärken  

„Die Stärkung des ländlichen Raums ist eines meiner vorrangigen Ziele als Digitalministerin. Denn wir wollen gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Interkommunale Zusammenarbeit ist hierbei ein wichtiger Aspekt, um Belastungen und Anforderungen gemeinsam zu bewältigen, um die Kommunen zukunftsfähig aufzustellen“, sagt Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.

Synergien und Wettbewerbsvorteil speziell für kleinere Unternehmen 

Wenn eine Kommune Mitglied wird, kann sie auf dem neuen Portal Stellenangebote einstellen. Aber auch die Unternehmen aus dieser Stadt oder Gemeinde profitieren von der Mitgliedschaft und erhalten einen Rabatt. Statt 59,95 Euro monatlich, zahlen die Gewerbetreibenden aus Partnerkommunen nur 49,95 Euro. „Das Preismodell in Kombination mit der gezielten regionalen Ansprache ist eines der Hauptvorteile der Plattform gegenüber anderen Anbietern“, erklärt Robert Rustler, Geschäftsführer der StaTa GmbH, bei der neben der Standortentwicklung und dem Stadtmarketing auch die Wirtschaftsförderung der Stadt angesiedelt ist.

„Wir wollen gezielt kleineren Unternehmen in Taunusstein und in den Nachbarkommunen die Möglichkeit bieten, ihre Jobs in der Region zu bezahlbaren Preisen auszuschreiben. Durch die Bündelung der verschiedenen Angebote in Sachen Gesundheit oder Weiterbildung können auch lokale Handwerksbetriebe, Einzelhändler oder Gewerbetreibende attraktive Rahmenbedingungen für Mitarbeitende anbieten“, so Rustler.

Videobewerbungen und Produktpräsentationen

Nicht nur die Synergieeffekte sind für die Kommunen und Unternehmen wichtig: Das Portal bietet vielfältige und innovative Möglichkeiten der Präsentation. Beispielsweise kann per Haken eine Videobewerbung zugelassen werden. Im sogenannten „Schaufenster-Modul" können Unternehmen sich und ihre Produkte präsentieren. Die gesamte Plattform wurde im Auftrag der StaTa GmbH durch die Zircl GmbH programmiert und spezifisch auf die Bedarfe von Unternehmen sowie Städten und Gemeinden angepasst.

Erfolgreich im Praxistest

Den ersten Praxistest hatte ein Teil der Plattform bereits erfolgreich absolviert: Im April des vergangenen Jahres war kurzfristig und mit viel ehrenamtlichen Engagement von Seiten der Programmierer das Modul des Job-Portals unter www.ukraine.taunus-connect.de veröffentlicht worden. In kürzester Zeit hatten zahlreiche Unternehmen aus der ganzen Region Stellen auf der mehrsprachigen Plattform eingestellt und in vielen Fällen Stellen mit Geflüchteten aus der Ukraine oder aus anderen Ländern besetzen können.

Bundesweit einzigartig

Die Plattform ist in dieser Form bundesweit einzigartig. Bereits mehrere Kommunen aus ganz Deutschland haben Interesse daran für ihre eigene Region bekundet.