Stolpersteine

Um dem jüdischen Leben in der Stadt und den von den Nationalsozialisten vertriebenen, deportierten und ermordeten Mitbürgern jüdischen Glaubens zu gedenken, hat sich die Stadt Oestrich-Winkel mit Unterstützung des Spendensammelverein für Soziales und Kultur Oestrich-Winkel e. V. an dem Projekt „Stolpersteine“ des Künstlers Gunter Demnig beteiligt.

Die Plätze in Oestrich-Winkel, an denen Stolpersteine verlegt sind, sind in der Karte mit Markern gekennzeichnet, die beim Anklicken Informationen zu den betroffenen Personen darstellen. Die Karte nutzt die Technik von Google Maps und kann mit gedrückter linker Maustaste verschoben werden. Mit dem Mausrad wird der Maßstab verändert.

Die Kosten für die Verlegung der Steine wie auch für den Aufbau dieser Seite hat der Spendensammelverein für Soziales und Kultur Oestrich-Winkel e. V. übernommen.

Kranenstraße 19 in Oestrich

Eduard Rosenthal
geb. 06.07.1869
Deportiert am 27.09.1942 nach Theresienstadt und dort am 25.08.1943 ermordet. Selbständiger Kaufmann, Wein- und Landproduktehändler Vorsitzender der jüdischen Landgemeinde.

Babette Rosenthal
geb. 18.11.1874, Beeringer
Deportiert am 27.09.1942 nach Theresienstadt und dort am 31.01.1943 ermordet. Mitglied im jüdischen Frauenverein.

Fritz Rosenthal
geb. 30.10.1901
Emigriert 1938 in die USA. Kaufmann, lebte nach dem Krieg in Straßburg.

Anny Steeg
geb. 06.07.1908, Rosenthal
Emigriert 1938 in die USA. Hielt nach dem Krieg noch brieflich Kontakt mit einigen ehemaligen Nachbarn in Oestrich.

Hallgartener Str. 2 b und 3

Eugen Strauss
geb. 14.04. 1899
Am 31.05.1937 nach Uruguay emigriert und am 14.08.1950 zurückgekehrt. Metzger, betrieb nach der Rückkehr zusammen mit Frau, Tochter und deren Ehemann wieder seine alte Metzgerei in Oestrich.

Jenny Strauss
geb. 23.11.1904, Strauss
Am 31.05.1937 nach Uruguay emigriert und am 14.08.1950 zurückgekehrt.

Margot Freimuth
geb. 03.05.1930, Strauss
Am 31.05.1937 nach Uruguay emigriert und am 14.08.1950 zurückgekehrt.

Brandpfad 12

Ernst Rosenthal
geb. 27.12.1889
Flucht nach Amsterdam, von dort in den Osten deportiert und am 17.09.1943 ermordert – vermutlich in Auschwitz. Kaufmann.

Brandpfad 13

Leopold Strauss
geb. 28.03.1882
Deportiert am 11./12.11.1941 nach Minsk, Sterbedatum unbekannt. Wein- und Viehhändler, Vorstandsmitglied (Schriftführer) im Oestricher Männerchor.

Minna Strauss
geb. 14.02.1884, Marx
Deportiert am 11./12.11.1941 nach Minsk, Sterbedatum unbekannt.

Else Frank
geb. 20.05.1912, Strauss
1933 in die Schweiz und 1937 nach Palästina emigriert.

Irma Strauss
geb. 12.03.1911
1937 nach Palästina emigriert.

Rheingaustraße / Ecke Hallgartener Str.

Max Strauss
geb. 02.08.1895
Deportiert am 01.09.1942 nach Theresienstadt, am 29.01.1943 in Ausschwitz ermordet. Textilhändler.

Else Strauss
geb. 30.01.1897
Deportiert am 10.06.1942 nach Lublin, ermordet in Sobibor, Sterbedatum unbekannt.

Römerstraße 6

Fanny Strauss
geb. 07.04.1877, Strauss
Deportiert am 10.06.1942 nach Lublin, ermordet in Sobibor, Sterbedatum unbekannt. Betrieb zusammen mit ihrer Tochter Johanna und ihrem Sohn Albert ein Textilgeschäft.

Albert Strauss
geb. 06.12.1905
1939 in die USA (Kalifornien) emigriert Kaufmann, erklärte sich am 13.04.1939 bereit bis zum 15.06.1939 von Frankfurt aus auszuwandern.

Johanna Strauss
geb. 25.05.1907
Deportiert am 11.06.1942 nach Sobibor.

Kirchplatz Maria Himmelfahrt Hallgarten

Adam Leis
geb. 16.07.1892
Der aus Hallgarten stammende kommunistische Widerstandskämpfer wurde am 17.09.1942 in Frankfurt-Preungesheim hingerichtet.

Rheingaustraße 129

Arthur Hallgarten
geb. 02.05.1871
1939 nach London emigriert. Weinkommissionär.

Frieda Hallgarten
geb. 14.05.1877, Heyum
1939 nach London emigriert.

Siegfried (Fritz) Hallgarten
geb. 06.06.1902
1933 nach London emigriert. Nach Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg Jurist in Wiesbaden. In London dann Wein- und Spiritousenhändler.

Otto Hallgarten
geb. 26.03.1906
1939 nach London emigriert. Im Geschäft seines Vaters als Weinhändler tätig.

Schloss Vollrads

Clara Gräfin Matuschka Greiffenclau
geb. 17.03.1870, Freiin von Oppenheim
Überlebte auf der Rheinböllerhütte im Hunsrück. (Die Entscheidung über die Verlegung eines Stolpersteins für die Gräfin steht noch aus).

Hauptstraße 55

Anneliese Geisse
geb. 03.08.1902, Cantor
Am 05.09.1943 in Auschwitz ermordet. Gebürtig aus Mainz, dort das Abitur absolviert.

Reinhard Geisse
geb. 20.11.1931
Überlebte in Heidelberg bei den Großeltern.

Wolfgang Geisse
geb. 27.12.1933
Überlebte in Heidelberg bei den Großeltern.

Hauptstraße 69

Fanny Falkenberg
geb. 19.02.1869, Levitta
Deportiert am 18.08.1942 nach Theresienstadt, ermordet am 24.10.1942. Witwe des 1933 verstorbenen Handelsmannes Adolph Falkenberg.

Karl Falkenberg
geb. 31.03.1909
1939 nach London emigriert. Schlosser.

Johanna Falkenberg
geb. 30.03.1897
Rohrheimer 1939 nach London emigriert. Gebürtig aus Lorsch.

Arthur Lothar Schloss
geb. 09.07.1938
Am 19.10.1942 in Lodz ermordet. Sohn von Rosel Schloß aus Großostheim.

Rosel Schloss
Am 19.10.1942 in Lodz ermordet. Rosel Schloss verzog am 01.04.1938 hochschwanger von Großostheim nach Oestrich zur Familie Karl und Johanna Falkenberg bis zu deren Emigration.

Frieda Reinberg
geb. 24.04.1911, Falkenberg
1939 nach Argentinien emigriert.

Hermann Reinberg
geb. 21.11.1905
1939 nach Argentinien emigriert.

Hauptstraße 76

Emil Hallgarten
geb. 17.01.1868
1939 nach Wiesbaden verzogen, dort am 15.07.1942 verstorben. Metzger, zog 1939 zu seinem Schwiegersohn nach Schierstein und schied aus Verzweiflung über die bevorstehende Deportation 1942 freiwillig aus dem Leben.

Sophie Hallgarten
geb. 28.10.1870, Nassauer
1939 nach Wiesbaden verzogen, von dort aus am 01.09.1942 über Theresienstadt nach Treblinka deportiert und dort am 29.09.1942 ermordet.

Walter Hallgarten
geb. 09.10.1907
1939 über Italien und Hongkong in die USA (Kalifornien) emigriert. Metzger, versuchte noch 1942 von Hongkong aus, seinen Bruder Karl als Partner für seine Metzgerei aus dem Konzentrationlager Buchenwald zu holen. Da ihm die Behörde aber mitteilte, dass er dafür persönlich zurück ins Deutsche Reich kommen müsse, scheiterte dieser Versuch.

Dorothea Hallgarten
geb. 18.09.1908
1939 über Italien und Hongkong in die USA (Kalifornien) emigriert.

Karl Hallgarten
geb. 16.07.1900
Konzentrationslager in Sachsenhausen, Dachau und Buchenwald, ermordet am 20.11.1942 in Auschwitz. Schlosser, Mitbegründer der Winkeler Fußballvereins.

Kranenstraße 21

Betraum / Synagoge der jüdischen Gemeinde in Oestrich von 1933 – 1938, 1956 niedergelegt. (dieser Stolperstein wird im Frühjahr 2016 verlegt).

Hallgartener Str. 6

Betraum / Synagoge der jüdischen Gemeinde in Oestrich von 1933 – 1938, 1956 niedergelegt. (dieser Stolperstein wird im Frühjahr 2016 verlegt).

Rheingaustraße 44

Alice Brehm
geb. 16.06.1892, Stern
1944 in Ausschwitz ermordet. Sterbedatum unbekannt. (dieser Stolperstein wird im Frühjahr 2016 verlegt) entkam nach der Bombardierung Mannheims 1943 nach Oestrich zu ihrem Sohn Walter. Ostern 1944 wegen des Fehlens ihres aufgezwungenen zweiten Vornamens "Sara" auf ihren Lebensmittelkarten verhaftet und nach Wiesbaden verbracht.