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Erneuter Tigermückenfund in Oestrich-Winkel: Stadt und KABS e.V. bitten um Unterstützung bei der Tigermückenbekämpfung
Seit Sommer 2023 war kein solcher Fund mehr gemeldet worden und Oestrich-Winkel galt offiziell als „Tigermücken-frei“. Nun bittet die Stadtverwaltung alle Bürgerinnen und Bürger Oestrich-Winkels, wie schon in den Jahren vor 2023, wieder um Zusammenarbeit mit den Spezialisten vom Verein KABS e.V.
Potentielle Brutstätten mit Bti behandeln
Im Oktober 2019 wurde das erste Exemplar der Asiatischen Tigermücke in Oestrich-Winkel gefunden. Zwischen 2020 und 2023 war eine regelmäßige Bekämpfung in den betroffenen Gebieten durchgeführt worden, die ab sofort wieder aufgenommen wird. Es gilt, sämtliche potenzielle Brutstätten mit dem biologischen Wirkstoff „Bti“ zu behandeln. Dabei handelt es sich um ein Eiweißkristall, welches von dem sporenbildenden Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.) gebildet wird. Dieser biologisch abbaubare Eiweißkristall wirkt hochselektiv und nur tödlich für die Larven weniger Mückenarten. Für andere Tiere, wie z.B. Bienen, Hunde, Katzen, Igel, Vögel, Reptilien, Amphibien und natürlich auch für den Menschen, ist der biologische Wirkstoff unbedenklich. „Bti“ wird seit mehr als 40 Jahren weltweit in der biologischen Stechmückenbekämpfung eingesetzt.
Behandlung von Wasserstellen auf Privatgrundstücken
Die Asiatische Tigermücke brütet in natürlichen und künstlichen Behältnissen jeder Art, in denen sich Wasser ansammeln und für mindestens eine Woche nicht vollständig austrocknen kann (z.B. Regentonnen, Eimer oder Topfuntersetzer). Da sich viele dieser Brutstätten auf Privatgrundstücken befinden, bittet die KABS alle Anwohner/innen Mittelheims, auch im eigenen Interesse, ihren Mitarbeiter/innen den Zugang zu den Grundstücken und die Behandlung der Brutstätten zu ermöglichen. Alle betroffenen Grundstücke erhalten demnächst eine Hauswurfsendung. Die KABS-Mitarbeiter/innen können sich vor Ort ausweisen.
Außerdem können Bürgerinnen und Bürger, die über entsprechende Wasserbehälter auf ihrem Grundstück verfügen, den Wirkstoff zur Bekämpfung der Mücken auch beim Baubetriebshof der Stadt Oestrich-Winkel kostenlos in Tablettenform erhalten. Die Abgabe erfolgt in der Rieslingstraße 29 in haushaltsüblichen Mengen und nur an Erwachsene.
Wichtig: Bitte Tigermücken-Funde melden!
Darüber hinaus ist es sehr wichtig, dass sich auch weiterhin Bürger/innen aus Oestrich-Winkel melden, wenn verdächtige, schwarz-weiß gezeichnete Stechmücken bemerkt werden. Erschlagene Exemplare können bei der Stadtverwaltung im Bürgerbüro abgegeben werden. Fotos können an die E-Mail-Adresse tigermuecke@kabsev.de zugesendet werden.
Weitere Informationen zur Asiatischen Tigermücke sind auf der Internetseite von KABS e.V. unter www.kabsev.de zu finden.
Kontakt: Daniel Wohlgemut, Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS), Georg-Peter-Süß-Str. 3, 67346 Speyer, Telefon +49 6232 99095-0, E-Mail: info@kabsev.de , Web: www.kabsev.de
Hintergrund
Die ursprünglich aus Südostasien stammende Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) wird seit Ende des 20. Jahrhunderts mit dem internationalen Warenhandel und der steigenden Mobilität der Menschen weltweit verschleppt. Sie nutzt eine große Bandbreite natürlicher und künstlicher Wasseransammlungen zur Aufzucht ihrer Larven. Daher kann sich die sehr anpassungsfähige Stechmückenart in neuen Gebieten schnell ansiedeln. 2015 wurde die erste größere Ansiedelung der Asiatischen Tigermücke in Deutschland gefunden. In den darauffolgenden Jahren wurden in Süddeutschland weitere Populationen entdeckt, insbesondere in der klimatisch begünstigten Oberrheinebene.
Tigermücken sind aggressiv und tagaktiv
Die Asiatische Tigermücke ist eine kleine (3-8 mm), sehr aggressive Stechmückenart, deren Weibchen auf der Suche nach einer Blutmahlzeit den Menschen hartnäckig verfolgen. Hat sie sich erst einmal erfolgreich angesiedelt und kann sie sich ungestört vermehren, ist ein Aufenthalt im Freien kein Vergnügen mehr. Tigermücken sind nicht nur dämmerungsaktiv, sondern fliegen und stechen den gesamten Tag.
Medizinische Relevanz
In tropischen Bereichen kann die wärmeliebende Art zahlreiche Viren auf den Menschen übertragen wie z. B. Chikungunya- oder Dengueviren. Die Wahrscheinlichkeit, dass es derzeit in der Oberrheinebene zur Übertragung von Viren durch die Asiatische Tigermücke kommt, ist zwar noch recht gering, es kann jedoch auch nicht ausgeschlossen werden. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit, je wärmer die Sommermonate und je größer die Ansiedelungen der Asiatischen Tigermücke werden.